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Population Health Management: Das Beispiel Impfen

Population Health Management

Das Beispiel Impfen

Impfen rettet Leben, und die allermeisten Menschen sind davon auch absolut überzeugt. Trotzdem sind die Impfquoten in vielen Ländern nicht optimal. Deutschland steht noch vergleichsweise gut da. Aber auch hier zu Lande gibt es Regionen und Bundesländer, in denen weniger als 7 von 10 Erwachsenen in den letzten zehn Jahren eine Tetanusimpfung erhalten haben. (1)

Das ist alles andere als optimal, und auch die Impfquoten bei den eher für die höheren Altersgruppen bzw. für Menschen mit chronischen Erkrankungen oder anderen Risikokonstellationen wichtigen Impfungen gegen Pneumokokken und Influenza lassen zu wünschen übrig. So zeigen Routinedaten von Krankenkassen, dass nur etwa jeder zweite Mensch ab 60 gegen Pneumokokken geimpft ist. (2)

Digitale Programme für höhere Impfquoten

Der digitale Impfpass: Nie mehr Zeit mit der Suche verschwenden
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Was ist der Grund für die oft unbefriedigenden Impfquoten? Impfgegner haben einen Anteil, aber sie sind nicht das Hauptproblem. Dass viele Menschen, die vom Impfen im Prinzip überzeugt sind, keinen guten Impfschutz haben, dürfte eher „organisatorische“ Gründe haben: Impftermine wollen organisiert sein, an Fristen für Folge- und Auffrischimpfungen muss gedacht werden. Zwischendrin können auch mal zehn Jahre Ruhe sein. Trotzdem muss jeder für sich den Überblick behalten – und darf den Impfpass aus Papier nicht verlieren.

Geht es auch anders? Klar. In einer digitalen Gesundheitsgemeinschaft lassen sich Impfungen nicht nur zuverlässiger dokumentieren. Die elektronischen Plattformen oder „Patientenakten“ können auch genutzt werden, um systematische Programme aufzusetzen, die darauf abzielen, die Impfquoten zu verbessern. Solche bevölkerungsbezogenen Programme unter Einbeziehung digitaler Tools und Datenbanken heißen in der angloamerikanischen Welt „Population Health Management“.

Das Beispiel Iowa: Impfquoten teilweise verdoppelt

Welche Maßnahmen im Rahmen von PHM-Programmen genutzt werden, ist ganz unterschiedlich. Auf Basis elektronischer Patientenakten können Risikopatienten identifiziert, der Impfstatus analysiert und die Betreffenden dann gezielt an Impfungen erinnert werden. Diese „Erinnerungen“ können als Informationsschreiben gestaltet sein. Sie können aber auch – wenn Arztpraxen mit digitalen Terminkalendern an eine Gesundheitsgemeinschaft angebunden sind – ganz konkrete Terminvorschläge enthalten.

Was sich mit digital gestützten PHM-Programmen im Bereich Impfen erreichen lässt, konnte unter anderem im US-Bundesstaat Iowa gezeigt werden, wo der Gesundheitsdiensteanbieter Iowa Clinic ein entsprechendes Programm gestartet hat. Damit konnte die Pneumokokken-Impfquote bei jungen Erwachsenen mit Hochrisikokonstellationen fast verdoppelt werden, und bei Menschen ab 65 Jahren stieg sie von 55 auf 77 Prozent. (3)

(1) Robert Koch Institut. Gesundheit in Deutschland aktuell 2010 (GEDA 2010)

(2) Theidel U et al. Dtsch Arztebl Int 2013; 110(44): 743–50

(3) Health IT Analytics; 1. Februar 2017; https://healthitanalytics.com/news/adult-vaccine-project-produces-population-health-best-practices

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